Der Abend sperrt Wolfram Hölls breit aufgefächertes Bühnengedicht in einen engen Kasten mit tiefer Decke, stellt eine lautstarke ästhetische Behauptung auf und verhandelt sie mit einer beeindruckenden Konsequenz. Das Ergebnis ist ein intensives und dichtes Theatererlebnis, das Kopf und Sinne füllt, indem es eine Form der Präsentation findet, die geschlossener kaum sein könnte: Allein der Kasten, der die Bühne ist, macht klar, dass man hier in etwas hineinschaut, etwas vorgestellt bekommt, das in seinen Bann zieht, indem es aus den verzweigten Konflikten des Stücktextes einige wenige bewusst eindampft. (Stücke Blog der 41. Mülheimer Theatertage NRW)