Gut nachvollziehbar fügen sich die Zeitsprünge des Abends zu einem Bild. Die Tochter ist mal nur Stoffbündel, oder, verkörpert von Schergaut, Kind, Heranwachsende, letztlich Brücke zwischen Familienschicksal und den Walliser Legenden vom Totenzug verstorbener Seelen. Unkommentiert aber sehr präsent setzt der Abend das archaische Gedenkritual gegen die Unfähigkeit des Vaters, ein Mittel zur Bewältigung zu finden, in diesem stark bebilderten Alpen-Kammerspiel, in dem sich viel Welt und Gegenwart spiegelt.
(Dimo Rieß, Leipziger Volkszeitung)